Vertiefung: Form und Raum, Farbe und Ausdruck

„Man muss sicher auf festem Boden gehen können, ehe man mit dem Seiltanzen beginnt.“ Henri Matisse

Am Anfang steht das “ Sehen lernen „, doch was heißt das?

Dreidimensionale Formen werden durch Linienbündel und raumbeschreibende Strukturen repräsentiert. Je nach Zielsetzung gibt es Raum für unterschiedlichste Darstellungsweisen, vom einfachen Strich zur malerischen, tonwertreichen Beschreibung einer gegenständlichen oder landschaftlichen Situation, bis hin zur geometrisierenden Zerlegung eines Gegenstands. Erklärendes Zeichnen bildet eine wichtige Grundlage zur eigenständigen Formulierung im Bild. Das Empfinden für Proportion und räumliche Zusammenhänge wird auf konstruktive und dennoch sinnliche Weise geschult.

Auch hierbei geht es immer um Ausdruck, da der Strich an sich bereits Empfindungen transportiert und je nach Ausgangslage in den künstlerischen Ausdrucksraum, in das Mysterium der Formfindung, Formerfindung weist..

Der Auseinandersetzung mit Farbe kommt gesonderte Bedeutung zu. Farbe ist ein sehr intensives und vielfältiges Ausdrucksmedium. Farbe ist ein emotionales Ausdrucksmedium, sie kann bewegen und verführen. Sie vermag, der Musik verwandt, tiefe Empfindungen hörbar, sichtbar zu machen. Der Farbkreis ist wie eine Tonleiter zu verstehen, mit dem sich sehr persönliche Klangräume erfinden lassen. Die unterschiedlichen Eigenschaften des Bildmaterials bilden diaphane und opake Strukturen und verdichten sich im Prozess der Bildfindung zur Aussage. Oder wir untersuchen die pragmatischen Wirkungen von Farbe im angewandten Bereich der gestaltenden Berufe, Produktdesign, Mediendesign, Innenarchitektur, Architektur.

Aktzeichnen gehört zu den klassischen Disziplinen eines angehenden Kunst- und Kulturschaffenden. Es bildet eine Basis für das Ordnen der Größen im Bildraum.

Die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Porträt fordert das Einfühlungsvermögen ganz besonders, da es auch darum geht, den Ausdruck eines Gesichts als lebendige Darstellung zu vermitteln.

In selbstaufgebauten Stillebenarrangements mit landschaftlicher Komponente tauchen wir ein in das Spiel der Farben und Formen. Wir untersuchen die Frage der Abstraktion. Was ist eine Abstraktion ? Wie kommt es zu einer poetischen Formulierung durch Farbe und Form ? Bunte Stoffe, Fahnen, Blumen, Liegestühle bieten dem Auge Halt und Anregung. Es wird interpretiert, neu arrangiert, aber keinesfalls abgemalt, abgezeichnet. Wir sind Erfinder und Konstrukteure. Wir arbeiten mit allen Sinnen, nicht nur mit dem optischen Auge, sondern auch mit unserer inneren Vorstellungswelt und unseren ureigenen Bildwünschen.

Die Vorbereitung auf die Studiengänge an Kunsthochschulen und Universitäten bildet meinen beruflichen Schwerpunkt. Aber auch an den Fachhochschulen für Gestaltung, Fotografie und Medien, Berufsschulen für Design und Fachoberschulen für Gestaltung wird auf künstlerische Umsetzung und eine gute Grundlage im bildnerischen Gestalten großen Wert gelegt. Oft entscheidet der persönliche Einfallsreichtum in den Mappen über die Aufnahme.

Das Ergebnis in den fertiggestellten Mappen ist immer sehr beglückend für uns alle. Allerdings braucht es Zeit, um diese erfolgreich zu entwickeln, ein halbes Jahr ist keine Seltenheit, oftmals ein ganzes Jahr.

Meine Teilnehmer erreichen ihr selbstgewähltes Ziel fast immer. Ich begleite sie bis zur Abgabe der Mappe, bis zur Aufnahmeprüfung und auch darüberhinaus. Ich werde oft auch danach noch aufgesucht als Ratgeber.